Pokusa e.V.

» Projekt Tokyo Metro «

zum Projekt des Künstlers Grzegorz Gajos

Die Metro in Tokyo ist zugleich ein sehr inspirierender Ort wie auch ein Ort voller Widersprüche. Um dieses Phänomen zu verstehen, muss man sie selbst erleben. Es handelt sich nicht nur um eine große Menschenmasse, die auf einer kleinen Fläche versammelt ist. Bei einer so großen Menschenansammlung kommt Individualität durch die Kleidung und ein bestimmtes Aussehen zum Ausdruck. Die Manga-Kultur erzwingt einen spezifischen Stil, wobei die Betrachtung dieses merkwürdigen Modetrends den Durchschnittseuropäer zum Staunen bringt. Das Bedürfnis, die eigene Identität zu betonen, wird eingeschränkt in der Form durch einen viel zu kurzen Rock, provozierende Strumpfhosen, gefärbte Haare, schwieriges Makeup und eine Haltung der Füße, die nach innen gerichtet sind. Hier geht es um die Frauen, aber das Kopieren dieses Outfits gibt ihnen kaum die hochbegehrte Individualität.

In modernen Formen der Fotografie verschwindet die objektive Wahrheit. Durch manche Manipulationen kann ein digitales Bild an Bedeutung verlieren oder gewinnen, seinen charakteristischen Wert sollte man mit einem gewissen Abstand betrachten, wie oft in der modernen Kunst. Derartige Manipulation kann verschiedene Formen annehmen, das wesentliche Ziel dabei ist das Hervorrufen einer bestimmten, vom Autor gewollten Reflektion beim Betrachter.

In dem gesamten Zyklus "Tokyo Metro" sind die abgebildeten Menschen sich nie begegnet, und die gezeigten Situationen hat es so in der Wirklichkeit nie gegeben. Somit wird ein bestimmter Zeitraum, der mit Menschen ausgefüllt wurde, zu einem Teil der gezeigten Situation, die nur eine bloße Projektion der menschlichen Fantasie darstellt.

Grzegorz Gajos hat an der Breslauer Akademie der Schönen Künste im Fachbereich Grafik studiert.
1996Diplom bei Prof. H. Pawlikowska
1996-1997Stipendium des DAAD an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (Deutschland).
2008Promotion im Fach Fotografie an der Akademie der Schönen Künste in Posen.
 Seine künstlerische Tätigkeit umfasst Fotografie, Grafik, Grafikdesignund Videokunst. Mehrere Preise und Auszeichnungen. Zurzeit arbeitet er am Institut für Kunst der Universität Oppeln als Direktor des Studios für Visuelle Kommunikation.
Seit 1996Teilnahme an über 90 Ausstellungen in Polen: Warschau, Danzig, Olsztyn, Posen, Oppeln, und im Ausland: Tiflis (Georgien),Auxerre (Frankreich), Mainz, Pein, Potsdam (Deutschland), Rotterdam, Haag (Holland), Los Angeles (USA), Kravare, Jesenik (Tschechien), Sapporo (Japan).
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